Die Gesamtkosten von Windows Virtual Desktop (WVD) bestehen aus zwei Teilen. Sie setzen sich zum einen aus den Lizenzierungskosten (für Details zur Lizenzierung von WVD siehe Teil 2 dieser Serie), zum anderen aus den Kosten für Azure (Compute, Storage, Network, etc.) zusammen. Windows Virtual Desktop ist ausschließlich in Azure verfügbar und gerade die Schätzung bzw. Berechnung dieser Kosten stellt in der Praxis für viele Unternehmen eine Herausforderung dar. Allen voran da sich das flexibel nach Stunden abgerechnete Pay-As-You-Go Modell deutlich von bisher gewohnten Abrechnungsformen bei IT-Projekten unterscheidet.

Was kostet eigentlich Windows Virtual Desktop?

Dieser Blogbeitrag soll deshalb anhand zweier Praxisbeispiele die tatsächlichen Gesamtkosten (Total Cost of Ownership) von Windows Virtual Desktop Umgebungen aufzeigen und so als erste Orientierungshilfe für eigene Berechnungen dienen. Die kalkulierten Kosten basieren dabei auf der Azure-Region West Europe. Das ist wichtig zu wissen, denn die verschiedenen Azure-Regionen (z. B. West Europe, Germany North, East US, etc.) unterscheiden sich nicht nur beim Standort und der Verfügbarkeit bestimmter Ressourcen, sondern auch beim Preis. So ist z.B. Germany North durchschnittlich 15% – 20% teurer als West Europe.

Die Grundvoraussetzungen von Windows Virtual Desktop

Zur minimalen Grundvorrausetzung für eine WVD Umgebung gehört neben dem Windows 10 Host auch immer ein Active Directory Domain Controller. Dabei kann zwischen der Anbindung eines bereits vorhandenen on-premises Domain Controllers, der Bereitstellung in Azure mittels einer kleinen VM oder der Verwendung von Azure Active Directory Domain Services gewählt werden. Azure Active Directory alleine ist hingegen nicht ausreichend.
Bei kleinen Umgebungen (ohne lokaler Serverinfrastruktur) bzw. Proof-of-Concept Bereitstellungen empfehlen wir den Einsatz einer kleinen Azure VM. Bei größeren Umgebungen hat sich in der Praxis hingegen eine Kombination aus on-premises und Azure VM Domain Controller bewährt.

Was kostet eigentlich Windows Virtual Desktop?

Dieser Blogbeitrag soll deshalb anhand zweier Praxisbeispiele die tatsächlichen Gesamtkosten (Total Cost of Ownership) von Windows Virtual Desktop Umgebungen aufzeigen und so als erste Orientierungshilfe für eigene Berechnungen dienen. Die kalkulierten Kosten basieren dabei auf der Azure-Region West Europe. Das ist wichtig zu wissen, denn die verschiedenen Azure-Regionen (z. B. West Europe, Germany North, East US, etc.) unterscheiden sich nicht nur beim Standort und der Verfügbarkeit bestimmter Ressourcen, sondern auch beim Preis. So ist z.B. Germany North durchschnittlich 15% – 20% teurer als West Europe.

Die Grundvoraussetzungen von Windows Virtual Desktop

Zur minimalen Grundvorrausetzung für eine WVD Umgebung gehört neben dem Windows 10 Host auch immer ein Active Directory Domain Controller. Dabei kann zwischen der Anbindung eines bereits vorhandenen on-premises Domain Controllers, der Bereitstellung in Azure mittels einer kleinen VM oder der Verwendung von Azure Active Directory Domain Services gewählt werden. Azure Active Directory alleine ist hingegen nicht ausreichend.

Bei kleinen Umgebungen (ohne lokaler Serverinfrastruktur) bzw. Proof-of-Concept Bereitstellungen empfehlen wir den Einsatz einer kleinen Azure VM. Bei größeren Umgebungen hat sich in der Praxis hingegen eine Kombination aus on-premises und Azure VM Domain Controller bewährt.

1. Szenario: 10 Benutzer mit geringem Workload

Produkt Einzelpreis Anzahl Gesamtpreis
Microsoft 365 Business Premium 16,90€ 10 169€
Azure VM B2S + 32GB SSD (Domain Controller) 36,67€ 1 36,67€
Azure VM B4MS (Host) 295,49€ 1 118,20€
512GB Premium SSD (Host) 67,92€ 1 67,92€
Backup 8,50€ 2 17€
Backup Storage (LRS) 0,0189€/GB 500 9,45€
Traffic (ausgehend) 0,074€/GB 100 7,40€

Monatliche Lizenzkosten: 169€
Monatliche Azure-Kosten: 256,64€Monatliche Azure-Kosten/User: 25,66€
Monatliche Gesamtkosten: 425,64€
Monatliche Gesamtkosten/User: 42,56€

Dieses Beispiel eignet sich bereits als Produktivumgebung für bis zu 10 Benutzer mit geringem Workload. Es stellt außerdem unsere typische Proof-of-Concept Umgebung dar, die wir rasch und kostengünstig zu Testzwecken bereitstellen können.
Zudem kann der Preis je nach Anwendungsfall (automatisiertes Abschalten der VMs, Azure Reserved VM Instances) weiter reduziert werden.

2. Szenario: 50 Benutzer mit Hochverfügbarkeit

Produkt Einzelpreis Anzahl Gesamtpreis
Microsoft 365 Business Premium 16,90€ 50 845€
Azure VM B2S + 32GB SSD (Domain Controller) 36,67€ 2 73,34€
Azure VM D8s v3 (Host) 295,49€ 4 1181,96€
256GB Premium SSD (Host) 35,26€ 4 141,01€
Backup 8,50€ 6 51€
Backup Storage (GRS) 0,0378€/GB 1100 41,58€
Traffic (ausgehend) 0,074€/GB 500 37€
Traffic (Verfügbarkeitszonen) 0,01€/GB 500 5€
File Storage (Standard, GRS) 0,1051€/GB 1000 105,10€
VpnGw1AZ 222,23€ 1 222,23€

Monatliche Lizenzkosten: 845€
Monatliche Azure-Kosten: 1.858,25€Monatliche Azure-Kosten/User: 37,17€
Monatliche Gesamtkosten: 2.703,25€
Monatliche Gesamtkosten/User: 54,07€

Mit dieser etwas größeren Umgebung können bereits bis zu 50 Benutzer arbeiten. Im Gegensatz zum ersten Beispiel ist dieses Szenario über Verfügbarkeitszonen voll redundant konzipiert und damit hochverfügbar. Außerdem gehen wir in dieser Größenordnung davon aus, dass bereits eine lokale Infrastruktur besteht, die über ein VPN-Gateway angebunden werden soll. Durch diese zusätzlichen Azure Ressourcen erhöht sich der Preis im Vergleich mit dem ersten Beispiel ein wenig stärker als um den Faktor 5 (Benutzeranzahl).
Auch für diese Umgebung gilt, dass der Preis durch verschiedene Maßnahmen noch weiter reduziert werden kann. Eine fixe Bindung für ein Jahr (Azure Reserved VM Instances) würde die monatlichen Gesamtkosten zum Beispiel auf 2.249,55€ reduzieren.


Es ist unbestritten, dass Windows Virtual Desktop Projekte in Azure im Vergleich zu klassischen IT-Projekten eine andere Herangehensweise bei der Planung und Budgetierung erfordern. Es macht sich aber immer öfter bezahlt diese Anfangshürden zu überwinden. Denn nur so können die neuen Möglichkeiten und teils einzigartigen Vorteile (keine anfänglichen Investitionskosten, einfache Skalierbarkeit, Hochverfügbarkeit, etc.), die Azure unter anderem mit WVD bietet, in Betracht gezogen und gegebenenfalls genutzt werden.

Wenn Sie bei diesem Prozess Unterstützung benötigen oder einfach nur eine Frage zu einem konkreten Windows Virtual Desktop Szenario haben, dann kontaktieren Sie uns gerne über unser Kontaktformular oder per Kommentar.